Gefahren der Gentechnik

Durch Versuche freigesetzte, gentechnisch veränderte Organismen könnten gegenüber ihren Wildformen einen Selektionsvorteil besitzen, sich ungehemmt ausbreiten und somit das gesamte Ökosystem aus den Angeln heben. Jedoch ist die Veränderung des Genpools durch Gentechnik auf der Erde vernachlässigbar klein und es steht fest, dass die heutigen Probleme unserer Ökosysteme nicht durch die genetischen Verschiebungen entstanden sind.

Gentechnisch veränderte Lebensmittel bürgen viele Risiken für unsere Gesundheit. Wenn Menschen Mais mit einem eingebauten Antibiotika-Resistenzgen essen würden, können diese Gene im Darm von krankheitserregenden Bakterien aufgenommen werden. Diese Bakterien sind dann unempfindlich gegen das Medikament und können nicht mehr bekämpft werden. Wenn man das Gen einer Nuss der Sojabohne einbaut, um den Geschmack zu verbessern, sind Nuss-Allergiker plötzlich auch auf Sojabohnen allergisch. Eine Kartoffel wurde mit dem „Gift-Gen“ des Schneeglöckchens, das gegen verfressene Läuse schützt, ausgestattet. Nun ist auch die Kartoffel geschützt. Bevor man diese Kartoffel auf den Markt bringen wollte, machte man Versuche mit Ratten. Bei ihnen wurden Organe und das Immunsystem geschädigt. Da lässt sich vermuten, dass das gleiche auch beim Menschen eintreten würde.

Als biologische Kampfstoffe kommen Krankheitserreger in Betracht, die Menschen, Haustiere und wichtige Feldfrüchte befallen. Es handelt sich um Bakterien, Pilze, Viren und die Gifte, die diese produzieren. Die Krankheitserreger verursachen Botulismus, Pest, Maul- und Klauenseuche und Halmrost beim Weizen und könnten gegen feindliche Streitkräfte oder gegen die hinter ihnen stehende Wirtschaft eingesetzt werden. Mithilfe der Gentechnik könnten auch neue Stämme entwickelt werden, gegen die der Feind völlig hilflos wäre.

Resistenzen durch gentechnisch veränderte Organismen können auf zweierlei Wegen entstehen. Zum einen kann ein Resistenzgen durch den o.g. Gentransfer auf die gleiche oder verwandte Arten übertragen werden. Eine Resistenz kann aber auch als sekundäre ökologische Folge, z.B. durch Schädlingsbekämpfungsmittel, hervorgerufen werden. Der Mechanismus, der dies ermöglicht, heißt Selektion: Da das Schädlingsgift nicht alle Organismen einer Art tötet, erhalten die Exemplare, die aufgrund einer zufälligen Mutation bereits resistent sind, einen Überlebensvorteil gegenüber ihren Artgenossen. Sie vermehren sich trotz der Gifteinwirkung und können zum vorherrschenden Stamm werden. Man sagt daher auch, dass derartige Stämme eine größere „ökologische Fitness“ aufweisen als ihrer Konkurrenten.

Da gentechnisch veränderte Pflanzen keinen ’natürlichen Lebensraum‘ haben, kann ihre Freisetzung mit dem Einbringen einer fremden Art in ein Ökosystem gleichgesetzt werden. Natürlich vorkommende Arten werden dadurch möglicherweise verdrängt. Da sie mit bestimmten zusätzlichen Eigenschaften ausgestattet sind, die sie z.B. vor Schädlings- oder Krankheitsbefall schützen, ist nicht auszuschließen, dass sie sich gegenüber anderen Arten durchsetzen und so natürliche Lebensgemeinschaften aus dem Gleichgewicht bringen. 

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